Leitbildprozess / Bürgerbeteiligung

Rückblick auf 2020

„Wir sind zuversichtlich!“ – Ein paar  Worte von Dr. Katja Klee

Auf dem Weyarner Weg der Bürgerbeteiligung haben wir heuer die eine oder andere große Hürde nehmen müssen.

Dabei sind wir dank des großen Engagements von Steuerungsgremium, gemeindlichem Strategieausschuss, Arbeitskreisen, Vereinsvertretern und weiteren Ehrenamtlichen beim >Leitbild-Prozess gut vorbereitet ins Jahr 2020 gestartet und die >Bürgerwerkstatt im Januar mit Dr. Sturm von der Gesellschaft für Bürgergutachten war ein großer Erfolg.

Doch dann kam die Vollbremsung und obwohl hinter den Kulissen weitergearbeitet und weiterdiskutiert wurde, geriet unsere Planung ziemlich durcheinander. Und schließlich mussten wir auch die zentrale gemeinsame Klausur von Gemeinderat, Steuerungsgremium und Verwaltung – sie hätte Ende November stattfinden sollen – absagen und auf einen noch nicht absehbaren Termin verschieben. Dort hätte unser neues Leitbild fertiggestellt werden sollen.

So aber können wir noch einmal auf das alte Leitbild schauen. Es lautet:
„Wir wollen ländlicher Raum bleiben. Wir planen die Zukunft mit den Bürgern.“
Das ist auch nach 23 Jahren noch ein hoher Anspruch und eine gute Aussage. Schauen wir, was daraus im nächsten Jahr wird.

Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei euch, den SprecherInnen der Arbeitskreise und den vielen Mitgliedern und Mithelfern in den Arbeitskreisen. Auch die verordneten Einschränkungen durch Corona haben euer Engagement und vor allem eure Kreativität und euer Ideenreichtum nicht stoppen können.

Im AK Asyl sind trotz des absoluten Kontaktverbots auf digitalen Wegen viele Hilfestellungen gegeben worden. Die Asylbewerber haben in diesen schwierigen Zeiten doppelt zu kämpfen mit ihrem Alltag; das gerät oft aus unserem Blick.

Die Fahrten und Treffen mit den Senioren, die der AK Altersplanung und die Gemeinwesenarbeiterin organisieren, waren zwar nur sehr eingeschränkt möglich. Aber Ute Haury und Betty Mehrer haben es dennoch geschafft, mit den Älteren in Verbindung zu bleiben. Und die Lehre draus gezogen, dass im kommenden Jahr Kurse zum digitalen Lernen speziell für Senioren angeboten werden.

Die Bücherei-Mannschaft hat mit unendlicher Geduld und größtem Aufwand für möglichst umfangreichen Lesestoff für alle GemeindebürgerInnen gesorgt, so lange es irgendwie ging.

AK Dorfleben - GemeindespaziergangDer AK Dorfleben hat das erste „Ramadama individuell“ und weitere Freiluft-Veranstaltungen durchgeführt.

Der AK EU arbeitet auf vielfältige Weise für das Ziel Energiewende, bessere Mobilität, Schutz von Umwelt und Natur.

Die Reise zur Partnergemeinde nach Italien wurde aufs nächste Jahr verschoben, aber die Kontakte zwischen unserem AK Gemeindepartnerschaft und der Comune Terre del Reno bleiben ebenso erhalten wie die internationale tiefe Freundschaft.

Gemeinschaftsgarten in WeyarnDie Arbeit im Gemeinschaftsgarten konnte mehr oder weniger ungehindert fortgesetzt werden, nur die Schneckenplage sorgte nicht nur für kahle Stauden, sondern auch einigen Frust. Im Herbst konnte dennoch reichlich Ernte eingefahren werden.

Weniger los war beim AK Jugend, denn Veranstaltungen oder das Ferienangebot waren ebenso wenig erlaubt wie Treffen im Container.

Auch der AK Geschichte legte nach der Publikation von Band VIII im Jahr 2019 und dem Wegzug des AK-Sprechers Jan Marbach eine Pause ein.

Die vom AK Marterl durchgeführten Recherchen über den Luitpold-Brunnen in Gotzing waren bislang noch wenig erfolgreich; der Rad- und Wanderführer „Von Marterl zu Marterl“ erfreut sich dagegen nach wie vor großer Beliebtheit – Radeln und Wandern war dieses Jahr besonders „in“.

Einen dicken Strich durch die Rechnung machte Corona den Kulturleuten vom AK MuKK: Die 13. Weyarner Kleinkunsttage mussten kurzfristig abgesagt werden, nur wenige Veranstaltungen wurden nachgeholt. Für Girgl und das WeyHalla-Team war es ein extrem schwieriges Jahr. Wie gut, dass sich der Girgl seinen Humor bewahrt hat und seinen Laden schon einmal mit dem Anbau für bessere Zeiten aufgebrezelt hat.

Findig war auch der AK Ortsgestaltung und Verkehr, der den Kulturpfad wiederbeleben möchte und dabei zu den ausgetretenen Pfaden und bekannteren Sehenswürdigkeiten noch einige neue dazunimmt.

Der Schwung aus der Bürgerwerkstatt wurde für die Neu-/Wiedergründung des AK Wirtschaft genutzt: Mit Herz & Verstand wurde eine Vollumfrage unter den Gewerbe- und landwirtschaftlichen Betrieben durchgeführt und im nächsten Jahr sollen die Ergebnisse weiter diskutiert und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Über die vielen Engagierten in der Gemeinde Weyarn und ihre Ideen und Projekte staune ich immer wieder.
Es braucht aber auch verlässliche Beteiligungsstrukturen. Deshalb ist die Wahl des neuen Steuerungsgremiums – die turnusmäßig im Frühjahr 2021 stattfindet – wichtig.
Ich bitte euch, Ausschau zu halten nach Menschen, die sich hier einbringen können und möchten.

Die Pandemie hat unsere Bürgeraktivitäten gebremst, aber das Bündnis aus Solidarität, Interesse am Gemeinschaftsleben und Freude am Mitmachen hat gehalten. Danke.

Auf ein gutes Jahr 2021!

Dr. Katja Klee